Das sozialistische Tier Kaninchen, Kuh und Co im Dienst der DDR
Das sozialistische Tier Kaninchen, Kuh und Co im Dienst der DDR
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Das sozialistische Tier Kaninchen, Kuh und Co im Dienst der DDR | arte
Donnerstag, 01.08.24
20:55 – 21:40 Uhr (45 Min.)

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Egal ob Hühner, Schafe oder Brillenbären – für die Tiere der DDR brechen in den 1950ern besondere Zeiten an. Die junge Republik will nicht nur den neuen sozialistischen Menschen erschaffen, auch das Tier wird jetzt in den Dienst dieser Vision gestellt. Die Landwirtschaft wird kollektiviert und die Massentierhaltung verordnet. Klassische Haustiere wie Hunde und Katzen sind aufgrund ihrer „Nutzlosigkeit“ verpönt. Dafür spielen Kleintiere eine wichtige Rolle: Sie decken den Fleischbedarf, dienen der Erziehung und helfen bei der Devisenbeschaffung.

Egal ob Hühner, Schafe oder Brillenbären – für die Tiere der DDR brechen in den 1950ern besondere Zeiten an. Die junge Republik will einen neuen sozialistischen Menschen erschaffen, und auch das Tier wird jetzt in den Dienst dieser Vision gestellt. Dr. Anett Laue hat das neue Mensch-Tier-Verhältnis der DDR untersucht und Erstaunliches herausgefunden. Nach dem Krieg herrscht überall Mangel, Fleisch ist streng rationiert. Da sind klassische Haustiere wie Hunde und Katzen nicht gerngesehen. Denn sie produzieren kein Fleisch, sondern wollen sogar damit gefüttert werden. Kleintierzüchter lösen das Problem. Deren Hühner, Tauben und Kaninchen helfen die Republik zu ernähren. Ein gutes sozialistisches Tier ist auch die Hündin Laika, die 1957 in den Weltraum geschossen wird und die sozialistischen Bruderstaaten an die Spitze der Raumfahrtnationen katapultiert. Den neuen Tierpark Berlin-Friedrichsfelde erschaffen Freiwillige. Staatliche Organisationen spendieren Eisbären oder Strauße, die Stasi Brillenbären. China schenkt einen Alligator und den Pandabären Chi Chi. Chi Chi zieht bald Tausende in seinen Bann. Die Landwirtschaft wird kollektiviert. LPGs entstehen, Ländereien, Maschinen und Vieh werden zusammengelegt. Der Staat will so die Versorgungslage verbessern. Ende der 60er beginnt die Zeit der Massentierhaltung. Riesige Schweine- und Rindermastbetriebe entstehen. Auch bei der Devisenbeschaffung spielen Kühe, Pferde oder Rassehühner eine entscheidende Rolle. Trotz allem lassen sich die Bürgerinnen und Bürger ihre Tierliebe nicht verbieten.


Datum/Zeit
Datum - 01.08.2024
Uhrzeit - 20:55 - 21:45


Sender:
arte
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